Gedanken + Texte




Januar 2013

Schmerz

Vielleicht denkst du im Augenblick,
dass du daran krepierst,
dass kein Ertragen mehr möglich ist,
aber glaub mir, mit der Zeit
vergeht auch dieses Gefühl,
zurück bleiben
nur
ein paar Narben, ein paar offene Wunden,
in die irgendein Idiot
irgendwann
wieder
hineinstößt.

                                                                                                            unbekannt




wie wahr:

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
                    Kurt Tucholsky



Niemand ist Opfer der Umstände, die Umstände sind das Ergebnis unserer Handlungen!

Es sind nicht die Freiheiten, die uns am Leben halten. Es sind die Verpflichtungen.



Dezember 2012

Wieder gehe ich diese Einkaufsstraße entlang, die mir so vertraut geworden ist.
Ich beeile mich..................

Warum, niemand wartet mehr auf dich, darauf, dass du wieder kommst. Du brauchst dich nicht beeilen. Niemand ist dort, niemand ! Und warum beeilst du dich? Ja, warum.....

Noch immer ist dieses Gefühl lebendig, lass sie nicht zu lang allein! Es kann etwas passieren! Was sollte schon passieren, schlimmer als es ist, kann es hier nicht mehr sein!

Gedanken kommen hoch,   schnell, schnell,   in die Apotheke,  "vorfuscheln", bitte geben sie mir schnell einmal Paracetamol, er stirbt, mein Vater, er liegt im Sterben, sonst kann er das nicht mehr bekommen, der Pfleger wartet.........................

Sie war so unruhig den ganzen Tag, kein Auge zugemacht, nicht geschlafen, immer wachsam zur Tür schauen, wer kommt, ist sie es ? Kommt sie ? Sie strahlt, ein dankbares Lächeln im Gesicht und ihre braunen Augen leuchten, Mama, ich habe doch gesagt, ich komme nachher wieder.....

Dort, der Bäcker, sie hat so gern Quarkbällchen gegessen und Berliner mit roter Marmelade, sie konnte es nicht mehr............

Trinken, ein Problem, wie soll man trinken, wenn man das Glas nicht halten kann, weil die Kraft fehlt...

Kalt, so kalt! Sie war so kalt, als ich sie beide dort oben antraf. Sie zitterte vor Kälte, kraftlos und
hilflos, heran geschoben an den Eßtisch und kalt, so kalt!
2, 3, 4 Stunden? Ich weiß es nicht mehr. Kannst Du mal kommen, wär doch besser, wenn du vorbei kommst, die Mama..................Ich kann die Kanne nicht halten, Ja, Papa, ich komm.......................

Hat sich so gefreut über das schicke, neue Kleidungsstück, was sie sich gekauft hatte.Die Stuhlkissen waren auch von dort. Die, auf denen sie später immer an der Kirche auf der Bank gesessen haben. Schon länger konnte sie nicht mehr bis zur letzten, weiten Bank gehen. Die Beine wollten nicht mehr so weit.
Das Knie tat ihr weh und Angst hatte sie, Angst, dass sie nicht mehr laufen kann...........

                                  -Menschenwürdig- 
hat eine andere Dimension bekommen. Wo geht sie hin, die eigene Würde, wenn andere über einen hinweg bestimmen. Wenn Dinge, die einem früher wichtig waren, nicht mehr ausgeführt werden, weil andere sagen, ach, ist nicht so wichtig? Man sich schmutzig fühlt...........
Menschenwürde

Er: warum soll ich ihn anrufen, ihm von meinem Elend erzählen? Nein Papa, es befreit die Seele, es nimmt einbisschen die Last! Dann ist es nicht mehr so schwer.

Ich bin so schlapp, dann mach eine Pause und wir setzen uns auf die Bank............
Es war das letzte Mal auf dieser Bank....................

Dahin, wo Mama auch ist. Geh und frag mal, was eine Beerdigung kostet. Das hat noch Zeit, Papa!
Sein trockener Humor, na mein Schatz, du lebst ja noch!
Instruktionen: Du musst die Miete für die Garage überweisen, ist schon geschehen, Papa!Geh mal einen Auszug holen! Und denk an die Steuern, hier ist alles drin! Papa, das kannste doch nicht machen, Was machst du denn da? So nehme ich wenigstens Flüssigkeit zu mir.......

Nein, ist ja alles nur Verlängerung. Ich will das alles unter  Dach und Fach haben, erst dann kann ich in Ruhe gehen. Du hast dich beeilt, Papa! Warst schneller als Mama, war alles viel zu schnell, zuviel ist geschehen, zu wenig Zeit, um Wertvolles zu sagen..............
Du fehlst, Ihr fehlt....................................


Ich habe Euch gesehen, im Garten, Dich und Mama



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